Über die Wissenschaft des Wissens: Das Zentrum für Entwicklungsforschung veröffentlicht seine wichtigsten Forschungsaktivitäten 2005-2006


December 19, 2006.  

Das Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn veröffentlicht seinen Jahresbericht 2005/2006 mit den wichtigsten Forschungsaktivitäten und –Ergebnissen.

 

„Das ZEF hat das Thema „Wissen“ als Schwerpunktthema seines diesjährigen Jahresberichtes gewählt, weil es eine Schlüsselrolle in der nachhaltigen menschlichen Entwicklung spielt“, sagt Prof. Dr. Hans-Dieter Evers, Senior Fellow am ZEF. „Außerdem will das ZEF als Institution durch die Schaffung und den Austausch von Wissen sowie durch Engagement im Bereich des Capacity Building einen Beitrag zu nachhaltiger menschlicher Entwicklung leisten“, so Prof. Evers.

 

„Der Leitartikel des Jahresberichts befasst sich mit den Ursachen der „Wissenslücke“ innerhalb und zwischen einzelnen Ländern. Dies ist ein Thema, das auch die deutsche Öffentlichkeit beschäftigt“, erläutert Prof. Evers. „Wir befassen uns in unseren Forschungsprojekten daher auch mit der Frage, wie diese Wissenslücke geschlossen werden kann. Besorgnis erregend ist zum Beispiel der zunehmende Verlust an traditionellem lokalem Wissen, das für viele Länder ein wertvolles Gut darstellt. So kann lokales und traditionelles Wissen über ökologische Zusammenhänge sogar eine Grundlage für Entwicklung bilden. Am Beispiel Usbekistan zeigen wir, wie der Verlust an Wissen nach der Sowjetära bis heute ein Entwicklungshindernis darstellt“, so Prof. Evers.

 

ZEF bearbeitet seine Forschungsthemen hauptsächlich im Rahmen von langfristigen, transdisziplinären Projekten. In diesen Projekten spielt der Wissensaustausch zwischen ZEF-Wissenschaftlern mit ihren nationalen und internationalen Forschungspartnern eine essentielle Rolle.

 

„ZEFs transdisziplinäre Projekte zu regionalem Klimawandel in Ghana und Burkina Faso, zu Desertifikation in Usbekistan sowie zu Biodiversität in Äthiopien sind inzwischen das Merkmal des Zentrums“, erläutert Prof. Dr. Paul Vlek, geschäftsführender Direktor des ZEF. „2006 war für das ZEF das Jahr der Evaluierungen: Alle transdisziplinären Projekte wurden einem Evaluierungs- und Gutachterverfahren des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unterzogen und sind verlängert worden oder stehen kurz davor“.

 

Das BMBF hat die weitere Finanzierung der dritten Forschungsphase (2006-2009) des GLOWA-Volta-Projekts, das sich mit den regionalen Auswirkungen des globalen Klimawandels im westafrikanischen Voltabecken befasst, zugesagt. Das Projekt „Schutz und Nutzung von Wildkaffee in den Bergregenwäldern Äthiopiens“ erhielt bereits in seiner ersten Forschungsphase bis Mitte 2006 viel Aufmerksamkeit von der allgemeinen sowie von der Fachöffentlichkeit. Das BMBF hat daher einem lückenlosen Übergang in die zweite Forschungsphase zugestimmt. Das ZEF hat auch einen Antrag auf eine dritte Forschungsphase für sein Projekt in Usbekistan zum „Ökonomischen und ökologischen Wiederaufbau in Khorezm“ eingereicht, der voraussichtlich noch 2006 bewilligt wird.

 

„Durch die Fortsetzung unserer Projekte tragen wir in den Projektländern zum Aufbau von wissenschaftlichen aber auch institutionellen Strukturen bei“, so Prof. Vlek. „Unser Ziel ist es, dass die lokalen Partnerinstitutionen letztendlich die Arbeit in eigener Regie fort- und umsetzen. Ein Beispiel ist das „Ethiopian Coffee Forest Forum“, eine Nichtregierungsorganisation die in diesem Jahr gegründet wurde, die bei der Projektumsetzung in Äthiopien eine Schlüsselrolle spielen soll“.

 

„Der Jahresbericht macht auch deutlich, welche wichtige Rolle die Ausbildung von wissenschaftlichem Nachwuchs für das ZEF spielt“, erläutert Prof. Vlek. „Dazu trägt insbesondere ZEF’s Internationale Doktorandenprogramm bei, das 1999 gegründet wurde. Eine Umfrage, die 2006 unter ehemaligen Teilnehmer/innen durchgeführt wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass das wichtigste Ziel des Programms erreicht wird: zukünftige Entscheidungsträger aus Entwicklungs- und Industrieländern für eine internationale Karriere in der Entwicklungspolitik und - forschung auszubilden. Aus der Umfrage ging außerdem hervor, dass 60% der Absolventen aus Entwicklungs- und Schwellenländern in ihre Heimatländer zurückkehrten um dort ihre Karriere fort zu setzen. Andere ehemalige Doktoranden übernahmen Positionen in internationalen Organisationen oder Forschungsinstituten auf der ganzen Welt“.

 

Die wichtigsten finanziellen Unterstützer des ZEF sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), die Robert Bosch Stiftung, und die Volkswagen Stiftung sowie zahlreiche Partner im In- und Ausland.

 

Downloads:

- Pressemitteilung vom 18.12.2006 (deutsch)

- ZEF Annual Report 2005/2006 (englisch)

- Zusammenfassung ZEF Jahresbericht 2005/2006 (deutsch)



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Alma van der Veen

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