Offizieller Start des regionalwissenschaftlichen Kompetenznetzwerks Crossroads Asia in Berlin
Am Donnerstag, den 7. April, fand in Berlin die Auftaktveranstaltung des Kompetenznetzwerks Crossroads Asia statt. Über 150 Wissenschaftler, Politiker, Journalisten und Stiftungsvertreter nahmen an der festlichen Auftaktveranstaltung in der Parlamentarischen Gesellschaft teil.
Dietrich Nelle vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) erklärte in seinem Grußwort, dass das Kompetenznetzwerk Crossroads Asia das „Flaggschiff“ in der Förderrichtlinie regionalwissenschaftliche Forschungen sei. Vier Millionen Euro stellt das BMBF für das Projekt zur Verfügung, womit es innerhalb des Programms das größte und ambitionierteste darstellt. Insgesamt arbeiten sieben deutsche Universitäten und Forschungseinrichtungen in den nächsten vier Jahren im Kompetenznetzwerk zusammen.
Ingeborg Baldauf von der Berliner Humboldt Universität stellte die Konzeption des Kompetenznetzwerks vor. Crossroads Asia umfasst die Region, die sich von Ostiran bis nach Westchina und vom Aralsee bis nach Nordindien erstreckt. Diese Region ist durch die hohe Mobilität von Menschen, Ideen und Gütern über territoriale und soziale Grenzen hinweg charakterisiert. Anders als in den Regionalwissenschaften üblich konzentriert sich die Forschung dieses Verbundprojekts daher nicht auf eine klar abgegrenzte Region, sondern auf den Handlungs- und Wahrnehmungsraum und die sozialen Netzwerke seiner Bewohner, die durchaus auch über die Region Crossroads Asia hinausreichen können.
Bert Fragner von der österreichischen Akademie der Wissenschaften betonte in seinem Festvortrag aus historischer Perspektive die Bedeutung des Leitgedanken des Kompetenznetzwerks. So war die Region von Crossroads Asia stets durch die Mobilität seiner Menschen geprägt. Magnus Marsden von der School of Oriental and African Studies in London unterlegte im zweiten Festvortrag den Ansatz von Crossroads Asia mit aktuellen Beispielen alltäglicher Grenzüberschreitungen aus Pakistan, Afghanistan und Tadschikistan.
Das Netzwerk umfasst 25 Wissenschaftlerinnen, die in den drei Forschungsgruppen ‚Entwicklung‘, ‚Konflikt‘ und ‚Migration‘ organisiert sind und die über empirische Forschung die Rolle von Mobilität in verschiedenen Kotexten untersuchen. Hierüber soll die Zusammenarbeit der Wissenschaftler über disziplinäre und institutionelle Grenzen intensiviert werden.